Regelmäßiges Zähneputzen hält nicht nur Zähne und Zahnfleisch gesund, sondern schenkt uns auch ein schönes Lächeln mit weisseren Zähnen. Weisse Zähne stehen und standen immer schon hoch im Kurs, denn das bedeutet, dass sie gesund sind.
Selbstoptimierung auch im Mund
„Ich bin gerade sehr zufrieden mit meinen Zähnen“, sagt eine junge Frau in einer Zahnpasta Werbung. Was könnte sie damit meinen? Dass die Zähne schön weiß sind, sich glatt anfühlen? Dass sie sie geputzt hat? Natürlich ist das ein Werbespot für eine sogenannte whitening Zahncreme. Müssen sich junge Frauen heute schlecht fühlen, wenn die Zähne nicht strahlend weiss sind, sondern vielleicht einfach porzellanfarben? Aber woher kommt die „Farbe“ der Zähne?
Der strukturelle Aufbau der Zähne macht diese zu der härtesten Einheit im Körper. Die wichtigste Substanz der Zähne ist das Mineral Hydroxyl Apatit.
Zahnschmelz die härteste Substanz im menschlichen Körper
Der Zahnschmelz ist die härteste Substanz im menschlichen Körper. Das liegt an dem hohen Mineralgehalt und der besonderen Struktur, die sich mikroskopisch darstellen lässt. So besteht Zahnschmelz aus Mikrometer großen nadelförmigen Hydroxylapatit-Kristalliten, die parallel zueinander in Kristallitbündeln (Schmelzprismen) organisiert sind. Darin sind nur geringe Mengen Proteine eingelagert. Die Zahnschmelzoberfläche ist von einer dünnen Proteinschichtbedeckt (Pellikel). Zahnschmelz ist von Natur aus transparent.
Dentin verantwortlich für die Zahnfarbe
Es ist für die Zahnfarbe maßgeblich verantwortlich und besteht aus winzigen Hydroxylapatit Kristalliten. Diese sind in Kollagenfibrillen (Durchmesser einige100 nm) eingelagert. Dentin ist von charakteristischen Mikrometerdünnen Kanälchen (Dentintubuli) durchzogen, die radial von innen nach außen zeigen . Der organische Anteil, überwiegend Kollagen, ist im Dentin deutlich höher als im Zahnschmelz.
Welche Stoffe machen die Zähne weiß?
Zahnverfärbungen entstehen durch Rauchen, Tee- und Kaffee- Genuss, Rotwein oder auch andere Lebensmittel. , Das sind üblicherweise oberflächliche Verfärbungen, die die eigentliche Zahnfarbe nicht beeinflussen. Diese werden mit dem Zähneputzen entfernt. Dennoch gilt es einen großen Markt der whitening Zahncremes, die tolle Ergebnisse versprechen: „Bis zu 4 Stufen weissere Zähne in 3 Wochen“!
Ich habe den Klassiker Perlweiss gekauft, der genau das verspricht.
Perlweiss Expert Zahncreme für weissere Zähne
Produktsteckbrief: Gekauft am 8.11.2023 bei dm für 4,45 €
Inhaltsstoffe: Hydrogenated Starch Hydrolysate, Aqua, Hydrated Silica, Glycerin, Alumina, Sodium Dodecylbenzene Sulfonate, PEG-12, Aroma, Perlite, Sodium Monofluorophosphate, Pentasodium Triphosphate, Alcohol, Pentapotassium Triphosphate, Cellulose Gum, Sodium Saccharin, Sodium Lauryl Sulfate, Pearl Powder, Limonene, CI 74160.
Perlweiss wirbt damit, dass Perlite enthalten ist. Das soll ein Rohstoff sein, der von Zahnärzten verwendet wird. Seine chemische Formel ist Al6H10K2Na2O76Si30 und damit gehört er genauso zu den Putzkörpern wie Alumina = Aluminium Oxid, Korund. Putzkörper sind wichtig, um Zahnstein und Beläge von der Zahnoberfläche weg zu putzen.
Zu den Putzkörpern gehört auch das Pearl Powder, bei dem es sich chemisch um Calcium Carbonat handelt. Eigentlich ist der Einsatz in Zahnpasten ungünstig, da es Fluoridionen inaktivieren kann.
Aber genauso wichtig wie das Entfernen der Zahnbeläge ist es, sie gar nicht erst entstehen zu lassen. Das verhindert ein komplexes Zusammenspiel von Speichel und Nahrung.
Gleichzeitig ist der Fluor-Gehalt wichtig für die (Re)mineralisierung des Zahnschmelzes. Dabei bildet sich kein neuer Zahnschmelz, aber die Aber die Keimbildung zur Bildung von Hydroxylapatit wird verbessert. Dieser findet unter basischen Bedingungen statt. Nämlich in dem üblichen Bereich des pH Wertes des Speichels von 6 bis 7,5.
In Zahncremes sind deswegen pH-Wert regulierende Substanzen wie Phosphate enthalten, häufig sogar als Na-Monofluorphosphat.
Damit ist in Perlweiss Zahncreme kein besonderer Inhaltsstoff enthalten, um die Zähne weiß zu bekommen. Ein ganz üblicher Inhaltsstoff für Zahncremes, nämlichTiitandioxid ist seit 2022 verboten.
Absolut unsinnig finde ich den Einsatz von Farbstoffen wie CI 74160 Cu-Phthalocyanine. Von anderen Marken wird der auch eingesetzt und der entstehende Blaue Schaum beworben. der jetzt die Zähne weisser machen soll. Sorry, da wäre ich eher für ein Verbot dieser Substanzen.
Mein Fazit zu Perlweiss
Mit Peralweiss erwirbst Du ein vergleichsweise teures Produkt, dass nicht mehr ist – aber auch nicht weniger –als eine normale Zahncreme. Wobei alle Zahncremes irgendwie gerade nicht mehr normal sind. Denn das fehlende Titandioxid als Putzköper hat einen signifikanten negativen Effekt auf die Putzwirkung. Diese lässt sich mit Alumina nicht ausgleichen. Eine Veränderung der Farbe meiner Zähne erwarte ich mit diesem Produkt nicht.
Insgesamt ist das Produkt auch eher schmierig, denn pastig, zum Teil habe ich sogar das Gefühl, es wäre krümelig.
Wenn ich jetzt also das Gefühl weisserer, glatterer Zähne haben möchte, bleibt nichts anderes übrig als zur professionellen Zahnreinigung bei meinem Zahnarzt zu gehen. Dort kann ich dann auch mit eine qualifizierten Bleaching das erreichen, was meine Zahnpasta nur verspricht, aber nicht hält.
