Zahnfleischentzündungen – was hilft?

Schaut man die Werbung im TV, dann kann man meinen, Zahnfleischentzündungen sind das Hauptproblem in der Bevölkerung. Und das stimmt! Das Bundesgesundheitsamt berichtete 2022 mit der Veröffentlichung „Zahngesundheit und NCDs 2022 / 14200 4650“ (als PDF download verfügbar), dass Parodontitis, also die chronisch entzündliche Erkrankung des Zahnfleisches, die sechsthäufigste Erkrankung der Welt ist. Sie tritt vorwiegend in der zweiten Lebenshälfte auf. Dabei sind hormonelle Einflüsse auf die Gesundheit der Mundschleimhaut nachgewiesen. Und in und nach den Wechseljahren häufen sich die Probleme .

Da aber ein gesunder Mundraum erheblich zu der gesamten körperlichen Gesundheit beträgt, ist hier Handeln angesagt.

Zahnfleischentzündungen

Abbildung 1: Vergleich unterschiedlicher Stadien der Zahnfleischentzündungen. Links, keine bis rechts sehr stark. quelle: https://www.gesundheitsinformation.de/zahnfleischentzuendung-und-parodontitis.html

 Die unterschiedlichen Stadien der Zahnfleischentzündung können auch unterschiedlich behandelt werden.

Di KI bietet dafür Chlorhexidin an (wirkt antibakteriell, ich vertrage es gar nicht), Teebaumöl, Salben wie Lidocain (ein Lokalanästhetikum, ich halte das für fragwürdig), Kamille und Salzwasser. Bepanthen hat als Hausmittel außerdem noch Ingwer-, Salbei- und Pfefferminztee im Angebot.

Ob nun Ölziehen wie in der ayurvedischen Praxis, eine Panthenol-Lösung (Bepanthen) oder „moderne“ Zahnbehandlungsmittel. Eine ordentliche Zahn- und Mundhygiene ist unerläßlich.

Behandlungen des Zahnfleisches

Unsere Gesundheit beginnt im Mund. Und da steht gesunde Ernährung weit vorne: Zuckerkonsum meiden, dafür mehr Gemüse essen und grünen Tee trinken. Dann mechanisch Beläge entfernen und regelmäßig putzen. Nichtraucher bleiben oder werden, denn Rauchen ist einer der wichtigsten Risikofaktoren für Zahnfleischentzündungen. Falls Ihr Medikamente nehmt, überprüft diese auf ihren Einfluß auf den Speichelfluss. Wird dieser reduziert, kommt es leichter zu Entzündungen.

Ein weiteres Risiko für Zahnfleischentzündungen ist Diabetes Typ-2 . Und da möchte ich al Eure Aufmerksamkeit auf unsere gängigen Essgewohnheiten lenken, denn die sind alles andere als gesund. Durch den hohen Anteile von Nahrungsmitteln, die hochverarbeitetet sind, man spricht da auch von „UHP Foods“, begünstigen wir Erkrankungen wie Diabetes Typ2 und andere.

Abbilddung 2: Vergleich der relativen Häufigkeit bestimmter bakterieller Spezies im Speichel von Gesunden (H) und Patienten mit Paradontitis (P) bei denen die größten Unterschiede in der Häufigkeit des Vorkommens gefunden wurden.
Um die Auswirkungen der Parodontitis auf das Speichelmikrobiom zu untersuchen, verglichen die Forschenden die Unterschiede in der Mikrobiota zwischen den Gruppen Gesundheit (health) und Parodontitis  (P) auf  unterschiedlichen Ebenen. Auf der Ebene der Spezies zeigte die P-Gruppe einen signifikanten Unterschied in der Zusammensetzung des Speichelmikrobioms im Vergleich zur Gruppe der Gesunden. Die Anteile von Prevotella copri, Porphyromonas endodontalis, Porphyromonas gingivalis, Treponema medium, Tannerella forsythia, Prevotella nigrescens und Prevotella intermedia usw. waren in der P-Gruppe höher, während der Anteil von Pseudomonas psychrotolerans in der Gesundheitsgruppe höher war.
Unter ihnen sind Porphyromonas gingivalis , Tannerella forsythia, Prevotella nigrescens und Prevotella intermedia, die  in engem Zusammenhang mit Entzündungen des Zahnfleisches stehen.
Quelle: https://www.nature.com/articles/s41598-020-72035-1?fromPaywallRec=false

Aus derartigen mikrobiellen Untersuchungen des Mundraums zeigt sich eindeutig, dass Zahnfleischentzündungen mit einer veränderten Mundflora einhergehen. Auf keinen Fall sollte man jetzt zu Antibiotika greifen, denn die schädigen auch die „guten“ Bakterien, ähnlich, wie es antibakterielle Mundspülungen auch tun. Wenn man also Mundspülungen verwenden möchte, do sollten diese Salzlösungen sein.

Curcumin und Boswellia – die Game Changer?

Zunehmend besinnt man sich aber auch auf die Wirksamkeit natürlicher Mittel wie Gewürze und Pflanzenextrakten.

Kurkuma, das auch Curcumin genannt wird ist ein Gewürz, das viel in der asiatischen speziell der indischen Küche eingesetzt wird. Es wird zudem gerne verwendet, weil es antioxidativ, entzündungshemmend und stimmungsaufhellend wirkt. Weiter soll es die Verdauung fördern, einen positiven Beitrag auf den Cholesterinspiegel haben und das Immunsystem unterstützen. So ist es nur verständlich, dass seine Wirkung bei Zahnfleischentzündungen untersucht wird und positiv ausfällt.

Auf der anderen Seite hat auch Weihrauch, Boswellia, deren Leitsubstanz Acetyl Keto Boswelliasäure ist, gute antientzündlichen Eigenschaften. Forscherinnen aus Indien haben dabei eine vergleichbare Wirksamkeit wie Chlorhexidin gefunden. .

Die Wirksamkeit von Pflanzenextrakten beruht dabei auf der Inhibition der Bildung des bakteriellen Biofilms und dem Verhindern von Plaque. Die Untersuchungen gehen dabei weit über Kurkuma und Weihrauch hinaus und zeigen Wirksamkeiten für Zimt, Ingwer, Aloe und andere Pflanzenextrakte .

Fazit

Gesundes Zahnfleisch ist ein ganzheitliches Thema das nicht nur im Mund sondern auch über den Mund entschieden wird. Denn, Zahnfleischentzündungen korrelieren häufig mit einer weiteren systemischen Erkrankung. Diese sind  Herz-Kreislauferkrankungen, Schlaganfall, Tumorerkrankungen, Diabetes Typ-2, Schwangerschaftskomplikationen, Rheumatische Arthritis. Es gibt Hinweise darauf, dass wir das mit unserer Ernährung steuern können.

Beitragsbild

Beitragsbild von envato elements mit freundlicher Unterstützung von https://liliesnbirds.eu/

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